Hauseinsturz in Helbigsdorf

Der Freiberger THW Ortsverband unterstützte die Feuerwehr Helbigsdorf bei der Sicherung eines Gebäudes nach einem Teileinsturz.

Untersuchungen am Fundament mittels Searchcam

Ein lauter Knall erschreckte am Montag, den 01.03.2021 die Einwohner im zu Mulda gehörenden Ortsteil Helbigsdorf. Was sich erst nach einem verspäteten Silvesterböller anhörte, entpuppte sich schnell als Teileinsturz eines Gebäudes. Die Giebelseite eines über 100 Jahre alten Bauernhauses war weggerutscht. Verletzt wurde zum Glück niemand, da sich die Bewohner zu diesem Zeitpunkt in einem anderen Teil des Gebäudes aufgehalten hatten.

Tiefbauarbeiten im Fundamentbereich der Außenmauer in Verbindung mit dem Tauwetter der letzten Tage führten zu umfangreichen Beschädigungen am gesamten Gebäude. Die angerückte Feuerwehr stand beim Eintreffen dadurch vor einem großen Problem. Durch die starke Beschädigung der Bausubstanz war das Gebäude einsturzgefährdet. Die Gesamtkonstruktion war dermaßen instabil, dass weder eine Erkundung noch Sicherungsarbeiten im Gebäude durchgeführt werden konnten.

Um das Problem zu lösen und wenigstens eine notdürftige Sicherung des Gebäudes vorzunehmen, wurde der THW Ortsverband Freiberg von der Feuerwehr hinzugezogen. Der nach kurzer Zeit eingetroffene Fachberater konnte einen vorläufigen Einsatzauftrag für das THW herausgeben. Ziel sollte es sein, die abgebrochene Giebelseite des Gebäudes zu sichern oder abzutragen. Dazu mussten weitere Aufgrabungen am Fundament mit herbeigeschafftem Schotter verfüllt werden. Da die Arbeiten unter latenter Einsturzgefahr durchgeführt wurden, musste eine sorgfältige Überwachung durchgeführt werden. Im THW gibt es dazu spezielle Einsatzstellen-Sicherungssysteme. Diese ESS-Trupps sind großflächig verteilt und dienen der Überwachung und Absicherung von sich bewegenden Trümmern und ähnlichem.

Aufgrund der vielen zu erwartenden Arbeiten wurden der gesamte 1. Technische Zug des Freiberger THW an die Einsatzstelle beordert. Abgesichert durch den ESS-Trupp aus Leipzig konnten Helfer der Fachgruppe Ortung Untersuchungen am Fundament vornehmen. Schnell konnte die beste Stelle für das Verfüllen gefunden werden. Die Fachgruppe Räumen macht sich nun daran, das von einer Spedition angelieferte Material an das gefährdete Fundament zu bringen. Hier war der ausfahrbare Teleskoparm des Bergeräumgerätes unverzichtbar. Nur dieser bot die Möglichkeit, Material in das Fundament einzubringen ohne durch den Bodendruck des Arbeitsgerätes weitere Schäden am Haus zu verursachen. Nachdem diese Arbeiten abgeschlossen waren, wurde das weitere Vorgehen an der Giebelseite des Hauses ausgelotet. Das Dach hatte durch den ersten Absturz schon starke Verformungen erlitten. Würde man bei so einer Sachlage noch Druck auf die Außenwand ausüben und einen Abbruch der restlichen Wandteile provozieren, würde das Dach unweigerlich aufreißen. Da sich direkt unterhalb der Abbruchstelle die freiliegenden Öltanks des Gebäudes befanden, wurde das Risiko als zu groß eingeschätzt.

Anstatt einer Abstützung wurde darum nur ein Konstrukt aufgestellt um die Tanks bei weiteren Abbrüchen vor Trümmern zu schützten. Selbst dabei mussten die Arbeiten immer wieder durch Warnungen des ESS-Trupps unterbrochen werden. Nach dem auch diese Arbeiten durchgeführt wurden, beschloss man, den Einsatz für die Nacht abzubrechen und auf die Beurteilung eines Statikers am nächsten Tag zu warten.

Der THW Ortsverband bedankt sich bei der Feuerwehr für die gute Unterstützung und Verpflegung. Auch geht unser besonderer Dank an den ESS-Trupp aus Leipzig. Ohne diese wäre der gefährlichste Einsatz der letzten Jahre nicht sicher durchführbar gewesen.


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