Am Sonntagnachmittag konnte man schon von Weitem sehen, dass in Oederan der Tag buchstäblich zur Nacht wurde. Die beeindruckende schwarze Rauchwolke kündete davon, dass der Brand bei der WSVK Oederan GmbH sich zu diesem Zeitpunkt schon zu einem ausgewachsenen Großbrand entwickelt hatte. Gegen 18:30 Uhr wurde der Fachberater des Freiberger THWs von der örtlichen Einsatzleitung zum Einsatzort gerufen. Nach einer kurzen Abstimmung mit dem Einsatzleiter vor Ort war schnell klar, dass das THW die Feuerwehr bei der Brandbekämpfung unterstützen konnte. Diese war schon durch zahlreiche Ortswehren der umliegenden Gemeinden vertreten. Die Feuerwehren rückten dem Feuer mit Atemgeräteträgern – teilweise auch im Innenangriff - und von mehreren Drehleitern aus auf dem Leib. Das Wasser dazu wurde auf einer Strecke von etwas mehr als einem halben Kilometer zur Einsatzstelle befördert. Die um diese Jahreszeit zeitig hereinbrechende Nacht erschwerte zunehmend die Arbeiten vor Ort. Darum wurde beschlossen, dass das Freiberger THW die Ausleuchtung der Einsatzstelle übernehmen soll. Daraufhin verlegten die Bergungsgruppe und die Beleuchtungskomponeten der Fachgruppe N (Notversorgung und Notistandsetzung) zum Ort des Geschehens nach Oederan. Dort angekommen bauten Sie neben den Scheinwerfern der Netzersatzanlage auch Powermoons, LED Flächenleuchten und Flutlichtstrahler auf. Die Beleuchtungstechnik kämpfte damit gegen das immer schlechter werdende Wetter und die zunehmende Dunkelheit der Nacht an.
Aber nicht nur sichtbares Licht wurde benötigt. Durch den starken Rauch war das Löschen des Brandes nur unter Zuhilfenahme von Wärmebildkameras, z.B. aus dem Korb der Drehleiter heraus möglich. Das Freiberger THW konnte hier die Wärmebildkamera Dräger UCF 9000 ihrer Fachgruppe Ortung zur Verfügung stellen.
Der Einsatz im Inneren des Gebäudes war nur unter schwerem Atemschutz möglich. Gegen Montagmorgen konnten die Atemgeräteträger der Bergungsgruppe so eine für das THW besondere Unterstützung ermöglichen. Sie löschten zusammen mit den Angriffstrupps der Feuerwehr gemeinsam Brandherde im Gebäude.
Das Feuer konnte dann mit dem ersten Licht des Morgens soweit eingedämmt werden, dass die Einsatzmittel und Kräfte zurückgebaut werden konnten. Gegen 09:30 Uhr waren die Kameraden dann wieder in der Unterkunft angekommen. Nach einer gründlichen Reinigung der Ausrüstung und der Fahrzeuge konnten sich die Helfer gegen 11:00 Uhr auf den verdienten Heimweg machen.
Wir bedanken uns bei allen Feuerwehren vor Ort für die gute Zusammenarbeit. Ein besonderer Dank geht an die Einsatzkräfte des DRK-Kreisverbands Freiberg, versorgten Sie doch die Kameraden von Feuerwehr und THW in der kalten und sehr nassen Nacht mit Essen und Getränken. Ebenso ist der Firma Böttger Agrar- und Service GmbH Oederan zu danken, die als Nachbar der Einsatzstelle ihr Objekt für Pausen und Verpflegung der Einsatzkräfte zur Verfügung stellte.
Text: Sören Krauß Foto: Sören Krauß