Bohr- und Aufbrechhämmer
Ab durch die Wand
Mit Bohr- und Aufbrechhämmer können Wände durchbrochen, Trümmer zerteilt oder Betonflächen durchtrennt werden.
Von außen betrachtet sehen sie wie Bohrmaschinen aus – Bohr- bzw. Aufbrechhämmer sind allerdings stets mit einem pneumatischen Schlagwerk ausgestattet, welches aus Antriebslager, Kolben, Schläger und Schlagbolzen besteht.
Angetrieben werden diese Geräte mit Strom, Druckluft oder Hydrauliköl. Die Rotationsbewegung des Motors wird in eine Hubbewegung des Kolbens im Schlagwerk umgesetzt. Bei der Vorwärtsbewegung des Kolbens wird der Schläger durch den entstandenen Überdruck nach vorne beschleunigt. Beim Auftreffen auf den Schlagbolzen gibt der Kolben seine Bewegungsenergie ab. Dabei entwickelt der Schlagimpuls eine große Kraft. Durch den starken Schlagimpuls des Bohrers oder Meißels werden Materialien wie Beton und Stein zermürbt. Ein 7-Kilo-Bohrhammer gibt pro Minute 2.200 Schläge ab, je nach Bedarf auch mehr.
Wenn keine Druckluft zur Verfügung steht, werden elektrische Bohrhämmer eingesetzt. Sie können je nach Leistung bis zu 15 Kilogramm wiegen, pneumatisch angetriebene bis zu 20 Kilogramm. Hydraulische Bohrhämmer werden im THW nicht eingesetzt.
Der Schlagbolzen überträgt nicht nur den Impuls, sondern er schützt auch das Innere der Maschine mithilfe eines Dichtrings gegen Staub und Schmutz. Bohrhämmer sind zudem mit einer Sicherheitskupplung ausgestattet, um die Mechanik beim Blockieren des Bohrers zu schonen und den Anwender zu schützen.
Bei der Arbeit mit Bohrhämmern entsteht ein hoher Schallpegel und damit großer Lärm. Die Helferinnen und Helfer müssen sich aber nicht nur vor dem Lärm schützen, sondern bei einem Einsatz auch stets ein Visier zum Schutz vor Staub und Splittern tragen.
Miriam Birkel/Hochschule Bonn-Rhein-Sieg