Die vielleicht ungewöhnlichste Ausbildung neuer Nachwuchskräfte liegt hinter uns. Ungewöhnlich, weil die pure Anzahl an bestandenen Prüflingen für den Freiberger Ortsverband einen Rekord darstellt. Ungewöhnlich waren auch die Bedingungen, unter welchen das ganze durchgeführt werden musste.
Doch von Anfang an: Nach vielen Jahren der Stagnation bei der Gewinnung von neuen Helfern konnten wir seit einigen Jahren einen deutlichen Anstieg verzeichnen. Durch die gute allgemeine Entwicklung des Ortsverbandes in den letzten Jahren animiert, probiert wir eine neue Kooperation zur Helfergewinnung aus.
Die Technische Universität Bergakademie Freiberg bot uns die Möglichkeit an, im Programm „Studium generale“ mitzuwirken:
„Als Studium generale werden heutzutage meist alle nicht obligatorischen, öffentlichen Lehrveranstaltungen einer Hochschule bezeichnet. Im Sinne des humanistischen Bildungserbes verkörpern sie den Auftrag der Hochschulen, die umfassende Allgemeinbildung zu fördern.˜
Eine dieser Möglichkeiten ist das Absolvieren der Grundausbildung beim THW.
Seit einigen Jahren konnte die Anzahl der neuen Helfer pro Jahr darum deutlich auf den neuen Rekord für den Ortsverband gesteigert werden. Nie zuvor durchliefen so viel Helfer erfolgreich die Grundausbildung im Ortsverband. Das zu Erreichen war alles andere als einfach, hatten sich doch die meisten der „Neuen“ im Oktober nach einer der letzten in Präsenz möglichen Informationsveranstaltungen der Universität beim THW gemeldet. Dann kam jedoch die Meldung, dass alle THW-Dienste aufgrund der Corona-Pandemie ausgesetzt sind. Somit bestand die Gefahr, dass die „Neuen“, die gerade erst aufwändig geworben worden waren, sehr schnell wieder abspringen.
Die THW-Leitung erkannte jedoch diese Gefahr und erliess eine ungewöhnliche Regelung. Da die Ausbildung und Bindung der „Neuen“ eines der wichtigsten Ziele des THW ist, durften diese den Ausbildungsbetrieb weiter durchführen. Aufgeteilt in kleine Gruppen von 4-5 Personen und unter Einhaltung strengster Hygienemaßnahmen konnten diese darum regelmäßig in den Ortsverband. Den Bestandsmitgliedern war dies jedoch verwehrt. So entstand die kuriose Situation, dass Helfer welche seit 20 Jahren im Ortsverband sind, seit Monaten nicht mehr im Gelände waren, die „Neuen“ dafür fast jede Woche.
Da die gute Entwicklung bei den Infektionszahlen bald wieder einen regulären Dienst ermöglicht, ist es nun die Aufgabe die „Alten“ und die „Neuen“ zu einer schlagkräftigen Truppe zusammenwachsen zu lassen.
Wir gratulieren den neuen Helferinnen und Helfern, dass sie die Prüfung trotz der schwierigen Umstände erfolgreich bestanden haben.