Das THW trägt blau! So klar wie die Feuerwehr für die Farbe rot steht, so sehr steht das THW für blau. Wer aber genauer hinschaut erkennt, dass bei der Feuerwehr mitunter nur die Fahrzeugen aber nicht die Uniformen in rot gehalten sind. Dort gibt es eine große Farbenvielfalt von klassischem rot über ocker, schwarz und sogar neongrün. Genau andersherum verhält es sich beim THW. Schon seit langer Zeit tragen die Fahrzeuge das RAL5002-Blau und das THW ist allseits unter diese Farbe bekannt. Die Uniformen allerdings waren seit den THW-Kindertagen beige, weiß oder in grau ausgeführt. Dies änderte sich erst mit der Einführung des „Multifunktionalen Einsatzanzuges (MEA)“. Dieser ist in Berichten über Einsätze seit dem häufig zu sehen und hat daher das Bild des THWs in der Öffentlichkeit geprägt.
Was passierte nun aber mit den alten Einsatzuniformen? Diese lagern sich in vielen Ortsverbänden und wurden immer noch gerne für die Arbeit beim Technischen Dienst genutzt. Die seit den 60er Jahren gefertigten Kleidungstücke befinden sich oft noch in einem sehr guten Zustand und wurden darum bis zur Einführung des MEA getragen. Trotz hochwertiger Fertigungsqualität und guter Lagerung ist nun aber der Zeitpunkt gekommen, wo die alten Uniformen den neuen Platz machen müssen. Längst gibt es auch die Arbeitskleidung in THW-blau und die nächste Generation der Einsatzuniform steht auch schon in den Startlöchern.
Unser neuer Koch Daniel Molitor fragte sich nun, was mit der alten grauen Kleidung geschehen kann. Es ist Winter und es gibt Menschen, denen es in der derzeitigen Situation nicht gut geht. Da es eine Herzenssache ist, Kleidung an hilfsbedürftig Menschen zu übergeben stand schnell fest, dass das auch hier geschehen sollte.
Durch seine ehemalige Arbeit als Heimleiter einer Interimsunterkunft in Dresden verfügt Daniel Molitor über gute Kontakte und konnte in kürzester Zeit eine Möglichkeit zur Weiternutzung der Kleidung finden. Bevor das geschehen konnte, mussten aber noch die Hoheitsabzeichen entfernt werden. Für diese Aufgabe gab es schnell Unterstützung aus der Regionalstelle in Chemnitz.
Dort gibt es seit einiger Zeit „Bufdis“. Bufdis sind Menschen jeden Alters, die als Bundesfreiwilligendienstleistende eine Zeit lang das THW hauptamtlich unterstützen. Sie übernahmen in mühsamer Kleinarbeit das Entfernen der Hoheitszeichen, das Sortieren und die Kontrolle der Kleidung.
Am vergangenen Montag nahm Daniel Molitor mit einem der „Bufdis" aktiv an der „Sozialbus-Ausgabe“ des Treberhilfe Dresden e.V. teil. „Die Jacken sind hier richtig und werden von uns weiter vermittelt“, sagte Dieter Wolfer, der Geschäftsführer des Treberhilfe Dresden e.V. Der Verein, eigentlich eine Einrichtung der Jugendhilfe, unterstützt mit seinem „Sozialbus“ das bedürftige Klientel Dresdens mit Speis, Trank, Kleidung und Dingen des täglichen Bedarfs. Natürlich stehen den Bedürftigen die Schultern und Ohren der Sozialarbeiter und Freiwilligen zur Verfügung. „Ich bin äußerst dankbar über die Arbeit des Treberhilfe Dresden e.V.“, ergänzt Daniel Molitor. „Hier bin ich mir sicher, dass die Kleidung am richtigen Ort angekommen ist.“